Wetter und Architektur

WETTER UND ARCHITEKTUR

Bauen für die Zukunft

Der Spiegel der Meere steigt, die Ozeane erwärmen sich. Experten befürchten: Der Klimawandel hat Folgen. Die Dokumentation fragt die Meteorologen, auf welches Wetter und welche Klimaveränderungen wir uns in den nächsten Jahren einstellen müssen und begleitet drei visionäre Architekten auf ihrer Suche nach angemessenen, zukunftsfähigen Lösungen.

 

Erfüllt unsere Architektur noch ihren eigentlichen Zweck – nämlich uns vor Kälte und Hitze, vor Regen und Sturm zu schützen? Längst diskutieren Architekten und Ingenieure weltweit, wie wir in Zukunft bauen müssen. Die Vorreiter sind schon unterwegs.

Der Amerikaner Ted Givens arbeitet in Hongkong mit Hochdruck an einem Haus, das jeden noch so gefährlichen Hurrikan, Taifun, Tornado oder Gewittersturm unbeschadet überstehen kann – indem es sich bei Gefahr in die Erde versenkt. Im Tornadoland Kansas hat er gerade seinen ersten Kunden gefunden: „Wir leben in einer mobilen Kultur. Unsere Autos bewegen sich, wir bewegen uns - warum sollten sich nicht auch unsere Häuser bewegen? Die Häuser haben sich jahrhundertelang kaum weiterentwickelt. Wenn die Missionare heute noch mal nach Amerika kommen würden wären sie nicht besonders überrascht von dem, was sie sehen.“

Der Niederländer Koen Olthuis entwirft und baut weltweit schwimmende Häuser, Stadien, Moscheen und Golfplätze und glaubt mit seiner Idee sogar Venedig vorm Untergang und die Malediven vor dem Verschwinden im Indischen Ozean retten zu können: „Schauen Sie sich doch mal die Kreuzfahrtschiffe an – da leben 3.000; 4.000 Menschen auf solch einem Gefährt und fahren von einer Stadt zur nächsten. Wenn das möglich ist, dann kann man auch ohne Probleme ein Wohnhaus für 100 Menschen auf dem Wasser bauen. Das ganze ist nur ein Problem der Einstellung.“

Der deutsche Bauingenieur Professor Werner Sobek entwirft nicht nur Häuser, die energieautark, emissionsneutral und vollständig recycelbar sind, sondern forscht auch an intelligenten Bauwerken, die Muskeln und Nerven haben. Sein Ziel: eine Architektur zu schaffen, die Klima und Ressourcen nicht noch mehr belastet – damit möglicherweise die Erwärmung der Erde, der Ozeane und damit die Heftigkeit zukünftiger Stürme, Hitzeperioden und Niederschläge nicht so schlimm werden wie befürchtet.